HPC, HPC pro, HPC 2000, CE.NET - Versionsgeschichte
Ähnlich wie die Desktop-Versionen von Windows hat auch Windows CE eine kontinuierliche Entwicklung hinter sich.
Die Plattform "HandheldPC" entwickelte sich dabei zwangsläufig mit.
Betriebssystem | | Plattform |
WinCE 1.0 | | HandheldPC 1.0 |
WinCE 1.01 | | HandheldPC
1.1 |
WinCE 2.0 | | HandheldPC 2.0 |
WinCE 2.01 | | AutoPC 1.0 PalmsizePC 1.0 |
WinCE 2.10 WinCE 2.11 | | WebTV WebPhone PalmsizePC 1.1 PalmsizePC 1.2 HandheldPC Pro 3.0 |
WinCE 2.12 | | AutoPC 2.0 |
WinCE 3.0 | | PocketPC 2000 PocketPC 2002 PocketPC 2002 Phone Edition Smartphone 2002 HandheldPC 2000 Windows CE for Automotive 3.0 Windows CE for Automotive 3.5 |
WinCE 4.0 .NET | | Web
Pad |
WinCE 4.10 .NET | | Smart Displays |
WinCE 4.20 .NET | | Windows Mobile 2003 Windows Automotive 4.2 |
WinCE 4.21 .NET | | Windows Mobile 2003
Second Edition |
WinCE 5.0 | |
Windows Automotive 5.0
Windows Mobile for Automotive 1.0
Windows Mobile Software for Portable Media Centers
Networked Media Device Feature Pack |
WinCE 5.1 | |
Windows Mobile 5.0
Messaging and Security Feature Pack for Windows Mobile 5.0 |
WinCE 5.2 | |
Windows Mobile 6.0
Windows Mobile 6.1
Windows Mobile 6.5 |
Windows Embedded CE 6.0 | |
Microsoft Auto 3.0 |
Windows Embedded CE 6.0 R2 | | Microsoft Auto 3.1
Microsoft Auto 4.0 |
Windows Embedded Compact | |
Windows Mobile 7.0 |
Von HPC 1.0 bis heute hat sich einiges getan. Abgesehen vom Betriebssystem
und seinen Schnittstellen, der von Generation zu Generation leistungsfähigeren
Hardware mit schnelleren CPUs und größeren Display-Auflösungen werden die
Unterschiede aus Anwendersicht vor allem an der von Version zu Version
erweiterten Software-Ausstattung deutlich.
- Die ersten HandheldPCs, die Ende 1996 auf dem Markt erschienen, hatten standardmäßig CE-Versionen
von Word und Excel mit an Bord, außerdem klassische PIM-Anwendungen zum
Erfassen von Terminen oder Adressen. Auch einen E-Mail Client gab es
bereits. All das aber noch nicht unter dem Begriff "Pocket
Outlook" und mit noch recht eingeschränkter Funktionalität. Look
& Feel des Betriebssystems waren zwar an Windows 95 angelehnt, aber eben
auch nur angelehnt; das Startmenü z.B. bot noch keine aufklappenden
Untermenüs. Einen
"Pocket Internet Explorer" legten die meisten Hersteller auf
CD-ROM bei, er mußte ins RAM nachinstalliert werden. Allerdings
unterstützte der Pocket Internet Explorer nur die Darstellung einfacher
HTML-Seiten, z.B. weder Frames noch JavaScript noch animierte GIFs.
[Übersicht
aller HandheldPCs dieser Generation]
- HPC 2.0 kam knapp ein Jahr später mit einem aktualisierten und erweiterten Office
CE-Paket. Zusätzlich zu Word und Excel (beide mit größerem
Funktionsumfang) war erstmals eine mobile Version von
Powerpoint mit an Bord. Die Benutzeroberfläche näherte sich dem vom
Desktop gewohnten Erscheinungsbild an. Das Betriebssystem bot erstmals
Unterstützung für Farb-Displays oder feiner differenzierende
Graustufen-Anzeigen. Auch das Drucken direkt vom Handheld aus war nun möglich. Ein attraktives Druckbild bot die neu hinzu gekommene
Unterstützung der vom Desktop bekannten TrueType-Technologie. Auch für das
Einbinden des Handheld in ein LAN bot HPC 2.0 Unterstützung, allerdings
eher rudimentär und nicht für jedermann auf Anhieb umsetzbar.
[Übersicht
aller HandheldPCs dieser Generation]
- Mit der Version HandheldPC pro hielt Ende 1998 erstmals Pocket Access Einzug
auf den Handhelds. Damit hatte Microsoft alle vier Basisanwendungen seines
Office-Pakets auf die CE-Plattform portiert. Darüber hinaus gab es eine
Unmenge an Detailverbesserungen und neuen Features in den bekannten
Applikationen: Word und Excel konnten nun direkt .DOC und .XLS Dateien der
Desktop-Versionen öffnen (in gewissen Grenzen), der Pocket Internet
Explorer interpretierte ab sofort HTML 3.2 und konnte erstmals mit
JavaScript (genauer: JScript) umgehen, der Mail-Client wurde um das
IMAP4-Protokoll erweitert - um nur die wichtigsten zu nennen. Auf
Betriebssystemebene war die augenfälligste Neuerung die Integration eines
Netzwerk -Clients, der das einfache Einbinden des Handhelds ins LAN ohne
Zusatz-Software ermöglichte.
Microsoft gab mit HPC pro nicht zuletzt aber den Hardware-Entwicklern mehr Möglichkeiten an
die Hand: Unterstützung für Display-Auflösungen jenseits 640x240,
zusätzliche Eingabegeräte, USB und FastIR. Die Gerätehersteller nutzten
diese weitergehenden Möglichkeiten reichlich und brachten HandheldPCs in
völlig neuen Bauformen auf den Markt:
Neben den bis dato üblichen Tastatur-Organizern gab es jetzt HandheldPCs,
die eher an Subnotebooks erinnerten denn an PDAs. Erstmals tauchten zudem
HPC-basierte Tablett-Rechner auf mit großformatigen Displays, aber ohne
Tastatur.
[Übersicht
aller HandheldPCs dieser Generation]
- HPC 2000 brachte Mitte 2000 das Upgrade auf CE 3.0. Im Vergleich zu den
Vorgängern zeichnete sich HPC 2000 auf Betriebssytemebene durch
effizienteres Speichermanagement und verbessertes Multitasking aus. Zudem
stellte das Betriebssystem neue APIs zur Verfügung, auf die Entwickler
zurückgreifen können. An der Benutzeroberfläche dagegen tat sich aus
Anwendersicht wenig gegenüber dem Vorgänger, wohl aber bei den
mitgelieferten Applikationen: Die mobile Version des Internet Explorer wurde
kräftig überarbeitet und entsprach im Funktionsumfang nun sehr weitgehend
der Desktop-Version 4.0. Speziell für die Klientel der Geschäftskunden
wurde ein Terminal Client ins ROM mit aufgenommen, der Terminal-Sitzungen
per Handheld auf einem Windows 2000 Terminal Server ermöglicht. Eher auf
Privatkunden dagegen zielte das dritte neue Standard-Programm: der Media
Player hielt Einzug auf dem HandheldPC.
[Übersicht
aller HandheldPCs dieser Generation]
- Mit der vierten Auflage von Windows CE Ende 2002, wegen des integrierten .NET
Frameworks offiziell "CE.NET" getauft, gab Microsoft die Plattform
"HandheldPC" auf. Referenz-Designs gab es, außer für PocketPCs
und Smartphones, nur noch für Smart Displays und Web Pads, nicht mehr
jedoch für den klassischen Tastatur-Organizer, mit dem Windows CE sechs
Jahre zuvor gestartet war. Viele Hardware-Hersteller scheuten die Mühen,
ohne Microsofts Vorarbeit tastaturbediente Geräte zu entwickeln, einige der
großen Hersteller wie Hewlett Packard zogen sich zurück. Dennoch kamen
Handhelds abseits der von Microsoft favorisierten Plattformen heraus, vor
allem in Fernost.
Die mangelnde Unterstützung aus Redmond machte sich gerade bei der
mitgelieferten Software bemerkbar. Office-Applikationen beschränkten sich
auf ein mageres WordPad und Viewer-Applikationen für Dokumente, die am
Desktop-Rechner erstellt wurden. Kontakte- und Terminverwaltung gab es gar
nicht mehr, lediglich ein Mail Client gehörte noch zum Standardpaket von
CE.NET. Immerhin wurde der Internet Explorer für Windows CE kräftig
aufpoliert und entsprach sehr weitgehend der Desktop-Version 5.5 (unter
CE.NET 4.1) bzw. 6.0 (unter CE.NET 4.2). Zudem lieferte Microsoft eine
Vielzahl zusätzlicher Treiber mit, unter anderem für USB-Massenspeicher,
sowie ab Werk die Unterstützung für die drahtlosen Übertragungstechniken
Wi-Fi und Bluetooth.
[Übersicht
aller HandheldPCs dieser Generation]
- Mit Windows CE 5.0 "Macallan" hielt eine ganze Reihe neuer
interessanter Features Einzug. Insbesondere die Zusammenarbeit in
Netzwerken ist deutlich leistungsfähiger geworden. Bisher waren CE-Geräte
mehr oder minder auf die Rolle eines Client beschränkt. Mit CE 5.0 gibt es
nun grundlegende Server-Dienste, die z.B. das Verwalten von Net Shares
auf dem Handheld erlauben. Aber nicht nur mehr Komfort beim Arbeiten im Netz
stand bei der Entwicklung im Vordergrund, ebenso mehr Sicherheit. So bringt CE 5.0 etwa eine eigene
Firewall mit. Auch ohne LAN wird der Datenaustausch mit dem PC einfacher. CE
5.0 Geräte können sich als "Wechseldatenträger" am USB-Host
eines PC anmelden, was den Zugriff auf den Speicher des Handheld auch ohne
installiertes ActiveSync erlaubt.
- Windows Embedded CE 6.0 bringt neben dem neuen Namen für
die Betriebssystemfamilie einen komplett renovierten Kernel
mit, der unter anderem mit zwei Erblasten älterer Generationen aufräumt:
Das System kann jetzt mit 32768 Prozessen gleichzeitig umgehen, bisher lag
die Obergrenze bei 32. Den virtuellen Adressraum pro
Prozess hat Microsoft von 32 MB auf 2 GB aufgebohrt. Grundlegend geändert
wurde auch das Treibermodell, so daß ältere Gerätetreiber unter CE 6.0
nicht mehr lauffähig sind. Da der Trend immer stärker weg vom reinen PDA
hin zum Smartphone geht, wurden in das neue Windows CE grundlegende
Telefonie- und Messaging-Funktionen als Schnittstellen für Entwickler
integriert, ebenso eine API zur Ansteuerung von GPS-Modulen.
Zu beachten ist, daß die Beschreibungen hier sich lediglich auf das
Betriebssystem- und Applikationspaket bezieht, das in Microsofts Referenz-Design
für die Plattform "HandheldPC" enthalten ist. Nicht in allen Geräten ist der
komplette Umfang dieses Pakets implementiert. Nicht wenige Geräte andererseits
bringen zusätzliche Software von Drittanbietern mit.