HPC-Betriebssystem aktualisieren

Anders als beim Desktop-PC ist das Betriebssystem eines HandheldPC im ROM gespeichert. Auf das ROM ist normalerweise kein Schreibzugriff möglich oder ggf. nur mit speziellen Tools. Treiber zu aktualisieren, Servicepacks oder Bugfixes im ROM zu installieren, funktioniert also nicht.

Einige Geräte verfügen über ein "flashable ROM", einen ROM-Speicherbaustein also, dessen Inhalt mit dazu geeigneter Software überschrieben werden kann. Ein "flashabe ROM" wird dabei allerdings komplett überschrieben, das Löschen oder Aktualisieren einer einzelnen Datei im ROM ist nicht möglich. Die aktualisierten Treiber, Systembibliotheken und Anwendungen müssen in ein komplettes ROM-Image gepackt werden, das dann ins ROM überspielt werden kann.

Das "Flashen" des ROM ist eine heikle Angelegenheit. Im ungünstigsten Fall, wenn z.B. ein fehlerhaftes ROM-Image verwendet wird oder das Überspielen in den ROM-Baustein nicht korrekt abgeschlossen wird, funktioniert anschließend der Handheld gar nicht mehr. Die meisten Hersteller, so sie denn überhaupt eine Aktualisierung des ROM-Inhalts in ihrem Gerät vorsehen, bieten Betriebssystem-Updates deshalb nicht als Download zum Selbst-Flashen an, sondern lediglich über eines ihrer Service Center.

Teile des Betriebssystems lassen sich aber auch auf anderem Wege aktualisieren. Bugfixes und Updates, die der Betriebssystem-Hersteller Microsoft oder einer der Gerätehersteller zum Download anbieten, werden wie jedes andere Programm auch im RAM installiert. Wird dabei z.B. eine Systembibliothek in den Ordner "Windows" gespeichert, ersetzt sie ggf. eine bereits vorhandene gleichnamige Datei im ROM. Die ursprüngliche Version der Systembibliothek ist nach wie vor im ROM vorhanden, allerdings inaktiv, da das Betriebssystem beim Aufruf immer zuerst prüft, ob eine aktuellere Fassung der gesuchten Datei im RAM vorhanden ist, ehe es auf das ROM zugreift.

Das Aktualisieren von Teilen des Betriebssystems über das RAM hat zwei Nachteile: Zum einen geht wertvoller Speicherplatz im RAM verloren. Zum anderen ist die Aktualisierung nicht dauerhaft. Nach einem Hard Reset oder wenn die Stromversorgung von Haupt- und Backup-Batterie nicht mehr ausreicht, geht der RAM-Inhalt verloren, entsprechend auch alle installierten Betriebssystem-Updates.

Derzeit werden sogenannte Servicepacks, komplette Pakete mit Bugfixes und Updates des Betriebssystems und der mitgelieferten Applikationen zur Installation im RAM, nur für HPC 2.0 und HPC 2.11/pro angeboten.