USB-Peripherie am HandheldPC


Ab HPC 2.11 bietet das Betriebssystem USB-Unterstützung, die von den meisten Herstellern in ihren Geräten auch genutzt wird. USB 1.1 ermöglicht Transfergeschwindigkeiten bis max. 12 MBit/sec und ist daher deutlich attraktiver für die Anbindung an ActiveSync zum Synchronisieren von Daten oder Sichern der Handheld-Daten am Desktop-PC als die langsame serielle Verbindung über COM-Port. Das noch schnellere USB 2.0 wird erst ab Windows CE 5.0 unterstützt.

Im Gegensatz zu PocketPCs sind viele USB-bestückte HandheldPCs zudem darauf ausgelegt, selbst Peripheriegeräte zu hosten (z.B. Maus, Drucker...). Leider bieten HPC 2.11 und HPC 2000 nicht viel mehr als die grundsätzliche Unterstützung; an Treibern für USB-Peripherie ist im Standardpaket von Microsoft nur ein einziger enthalten - ein Treiber für Microsoft-kompatible USB-Mäuse mit zwei Tasten und Scroll-Rad.

Wer USB-Geräte am HandheldPC betreiben will, muß also darauf hoffen, daß der Gerätehersteller eigene Treiber für Windows CE zur Verfügung stellt. Eine äußerst vage Hoffnung, da der HandheldPC als Plattform sich nicht durchgesetzt hat und PocketPCs, die immerhin einen entsprechenden Marktanteil gewinnen konnten, in der Regel keine Peripherie hosten können, entsprechend auch nicht mit Gerätetreibern versorgt werden müssen.

Einigermaßen erfolgreich ist die HPC-Plattform in Fernost, insbesondere in Japan. Japanische Hersteller tragen dem Rechnung. Canon und Epson z.B. liefern  Windows CE-Treiber für etliche ihrer Drucker, JVC-Victor Treiber bzw. Capture-Tools für einige Digitalkameras. Nicht selten aber sind die Download-Seiten der Hersteller in ausschließlich japanischer Sprache. Eventuell hilft in diesem Fall, sich an die hiesige Niederlassung oder den Generalimporteur des jeweiligen Geräteherstellers zu wenden.


Die Clik! Tools bieten die wichtigsten Konfigurationsoptionen für USB-Massenspeicher. Allerdings sind
die generierten Registry-Einträge für z.B. den Mounting Point eines Massenspeicher-Laufwerks in ja-
panischer Sprache und müssen manuell übersetzt werden.

Besonders vermißt wird von vielen HPC-Benutzern die Unterstützung für USB-Massenspeicher, z.B. Speicher-Sticks, externe Festplatten oder auch viele Digitalkameras. Ab CE.NET ist ein passender Treiber im Standardpaket des Betriebssystems integriert, ältere CE-Handhelds dagegen können mit Speicherlaufwerken am USB-Port zunächst nichts anfangen. Im Netz kursieren verschiedene Treiberlösungen, die mehr oder weniger gut funktionieren. Das nach unserer Erfahrung beste Treiberpaket stammt von NEC und ist für deren "Clik! Drive" gedacht, funktioniert aber auch mit den meisten anderen Massenspeichern und zudem auf den meisten Handhelds ab HPC 2.11/pro mit ARM/XScale, MIPS oder SH4 Prozessor. Auf dieser NEC-Seite finden sich unten die Download-Pakete. Es empfiehlt sich, gleich das passende CAB File herunterzuladen (StrongARM/XScale: cl_sa112.cab; MIPS R3xxx: cl_m3112.cab; MIPS R4xxx: cl_m4112.cab; SH4: cl_s4112.cab - wenn der Handheld nach der Installation nach dem Treibernamen fragt, "USBclik" oder "USBclik.dll" eingeben), das Gesamtpaket kommt mit einer japanischen Installationsroutine, die die meisten Anwender hierzulande vor Rätsel stellen dürfte. Die damit installierten Clik! Tools stellen einen Konfigurationsdialog mit den wichtigsten Optionen für USB-Massenspeicher zur Verfügung - freundlicherweise in englischer Sprache. Allerdings werden bei einigen Registry-Einträgen für das "Clik! Drive" japanische Textstrings verwendet, die sich aber manuell ändern lassen. Um z.B. den Mounting Point des Massenspeichergeräts umzubenennen, ändert man einfach unter HKEY_LOCAL_MACHINE\ Drivers\ USB\ ClientDrivers\ USB_Clik_Driver\ den Schlüssel "Folder" auf einen verständlicheren Namen.


Vor allem MP3 Jukeboxen eignen sich aufgrund der integrierten eigenen Stromversorgung meist sehr gut
als externe Massenspeicher für den Handheld.

Nicht selten verzichten USB-bestückte HandheldPCs gleich ganz auf einen seriellen Port. Bei anderen Geräten ist die serielle Schnittstelle proprietär ausgelegt, was den Anschluß serieller Peripheriegeräte wie z.B. GPS-Empfänger erschwert. Auch da bietet sich USB als Alternative an. Kabeladapter, die einen seriellen Anschluß auf einen USB Typ A Stecker führen, sind im Fachhandel leicht zu finden. Einen passenden Treiber für HandheldPCs hat der japanische Entwickler Zoro Yoshi geschrieben und bietet ihn zum Download an.

(Herzlichen Dank an Zhou Xiwen für den Hinweis auf den Clik! Treiber von NEC)


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