PocketMVP (PocketDivX)

Mit der Portierung des MediaPlayer hat Microsoft den HandheldPC der 2000er Generation versucht, neue, weniger business-orientierte Kunden anzusprechen. Zum mobilen Multimedia-Vergnügen gehört aber mehr als MP3 und WMA - Video unterwegs ist gefragt und angesagt.

PocketMVP rüstet den Handheld entsprechend nach. Der Player kann Video-Streams, die mit DivX und verschiedenen Abarten codiert wurden, und MP3 oder Ogg Audio-Streams wiedergeben. MPEG-1 Wiedergabe ist möglich, wenn ein zusätzlicher Codec installiert wird.

PocketMVP ist ein Open Source Projekt. Die beteiligten Entwickler leisten nach Kräften Support, z.B. im Rahmen eines eigenen Forums. Allerdings sollte man nicht vergessen, daß PocketMVP von den Beteiligten nicht von Berufs wegen oder aus kommerziellem Antrieb entwickelt wird. Entsprechend ist eine hohe Erwartungshaltung, was prompte und zuverlässige Unterstützung bei Installationsproblemen o.ä. betrifft, nicht angebracht. Auch bietet das Entwickler-Team nur für wenige Geräte fertig kompilierte Download-Pakete an, für die HandheldPC-Plattform sogar nur für die StrongARM-basierten Modelle von HP (Jornada 7xx).

Diverse Quellen im Web bieten darüber hinaus ebenfalls fertig kompilierte Versionen von PocketMVP an. Die hervorragend gepflegte Site wincesoft.de ist erste Anlaufstelle für Besitzer von StrongARM- und XScale-basierten HandheldPCs. Für MIPS-Geräte gibt es leider keine zentral gepflegten Binaries. Auf dieser japanischen Site findet sich eine fertig kompilierte und recht aktuelle Version für einige MIPS-basierte Tastatur-Organizer mit 640x240 Auflösung; um den Player starten zu können, muß ein geeignetes INI-File für die mitgelieferte Dummy-Bibliothek gx.dll vorhanden sein. Besitzer von MIPS-basierten HPC 2000-Geräten finden passende Binaries auf der Site von Gábor Kovács (weitere Einzelheiten sowie Feedback über diesen Thread in unserem Forum).

Besitzer anderer HandheldPCs müssen wohl oder übel noch warten. Oder selber die Sourcen anpassen und kompilieren. Wer's versuchen möchte, die Sourcen wie auch die aktuellsten offiziellen Versionen fertig kompilierter Binaries gibt's hier.

Grundsätzlich stellt sich die Frage, ob sich der Aufwand rechtfertigen läßt. Die Rechenleistung eines HandheldPC reicht gerade mal aus für Streams bis etwa 500 kBit/sec, je nach CPU vielleicht nicht mal das. Das entspricht knapp mehr als einem Drittel der Bitrate, die bei VideoCD zur Verfügung stehen. Wunder an Bild- und Tonqualität sollte man also nicht erwarten. Erst die aktuelleren Modelle mit CE.NET bringen zum Teil Grafikprozessoren mit, die leistungsfähig genug sind für bildschirmfüllende Wiedergabe.

* Theoretisch läßt sich durch Anpassen der Sourcen auch eine lauffähige Version für ältere Geräte kompilieren. Fraglich ist, wie weit das Sinn macht.